Schlötter bei den ZVO Oberflächentagen 2019 in Berlin

Die ZVO Oberflächentage, die vom 11.-13. September 2019 in Berlin stattfinden, sind ein zentraler Branchentreffpunkt für die Galvano- und Oberflächentechnik in Deutschland. 2019 werden rund 70 Aussteller erwartet, das Tagungsprogramm umfasst 90 Vorträge. Auch Schlötter ist mit einem Stand (Standnr. 63) bei den Oberflächentagen dabei. Die Fachfirma aus Geislingen präsentiert in Berlin ihr Produktportfolio, das ein breites Spektrum der funktionellen und dekorativen Galvanotechnik abdeckt. Ein Highlight im kathodischen Korrosionsschutz stellt die neu entwickelte VX-Technologie dar, die 2018 mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde und eine besonders ressourcenschonende Zink-Nickel-Abscheidung ermöglicht.

 

Einen zusätzlichen Ausstellungsschwerpunkt bildet in diesem Jahr die Anlagentechnik von Schlötter. Die Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung im Anlagenbau und dem Knowhow aus der Verfahrenstechnik ermöglicht es Schlötter, passgenaue Anlagenlösungen für vielfältige Anwendungen in der Oberflächentechnik zu entwickeln. Schlötter-Anlagen sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Mindestens genauso wichtig ist die zuverlässige und termingerechte Realisierung und Inbetriebnahme sowohl bei Neuanlagen als auch Modernisierungen. Den stetig wachsenden Anforderungen an einen effizienten Einsatz von Ressourcen, Umweltschutz und Produktionssicherheit wird Schlötter mit einem eigenen Team für Konstruktion, Fertigung & Montage sowie Steuerungsentwicklung gerecht. Anlagentechnische Innovationen wurden in der jüngsten Vergangenheit u.a. im Bereich der Lösestationen, bei Hochstromkontakten und vielen anderen Details realisiert.

 

Im Vortragsprogramm wird Vera Lipp (Schlötter) am Donnerstag, den 12. September 2019, zusammen mit Dr. Jens Riedel (Weidmüller Interface GmbH & Co. KG) auf die Wasserstoffversprödung bei galvanischen Prozessen eingehen. Ihr Vortrag beschäftigt sich sowohl mit modifizierten Prüfverfahren in der Bauteilverspannung als auch mit elektrochemischen Prüfverfahren und diskutiert die Bedeutung der heute verwendeten Modellprüfkörper und deren Prüfkörpereigenschaften am Beispiel von C-Ring-Proben. Ziel ist es, einen werkstoffspezifischen Kennwert zu definieren, der für die Werkstoffsensitivität gegenüber einer möglichen Wasserstoffversprödung steht, und mögliche Auswirkungen auf die Prozessführung zu diskutieren.

Neue Zink-Nickel-Anlage für die Knoblauch Galvanotechnik

Am 13. Dezember 2018 nahm die Knoblauch Galvanotechnik GmbH aus Geislingen eine neue Zink-Nickel-Trommelanlage von Schlötter in Betrieb. Mit der neuen Anlage verfügt das Geislinger Familienunternehmen wieder über bestens ausgestattete Beschichtungskapazitäten. Am Neujahrstag 2018 war im Obergeschoss der Fertigungshalle von Knoblauch ein schwerer Brand ausgebrochen; dabei wurde die 2002 erbaute Zinkanlage vollständig zerstört. Bei dem Brand entstand ein Sachschaden von rund 3 Millionen Euro. Trotz des hohen Schadens entschied sich Siegfried Knoblauch, Eigentümer der Knoblauch Galvanotechnik, sofort für einen Wiederaufbau der zerstörten Anlage. Unterstützt wurde diese Entscheidung nicht zuletzt durch den engen Kontakt zu der Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH & Co. KG, deren Hauptsitz nur wenige Hundert Meter von dem Firmengelände der Knoblauch Galvanotechnik entfernt ist. Beide Unternehmen verbindet seit Jahren eine intensive geschäftliche Beziehung. So wurde umgehend mit den Planungen einer neuen Anlage begonnen.

Doppeltes Unglück
Am Tag des geplanten Vertragsabschlusses zwischen der Knoblauch GmbH und Schlötter ereignete sich jedoch ein zweiter tragischer Schicksalsschlag: Siegfried Knoblauch verstarb vollkommen unerwartet am 23. Februar 2018. Seine Frau Petra Knoblauch, die das Unternehmen zusammen mit ihrem Mann geleitet hatte, und ihr Sohn Manuel, der gerade seine Ausbildung zum Galvanotechniker an der Fachschule in Schwäbisch Gmünd begonnen hatte, kamen schnell zu der Entscheidung, das Unternehmen nach den Plänen Siegfried Knoblauchs fortzuführen. Der Rohbau der neuen Fertigungshalle wurde bereits im Juni 2018 fertiggestellt, im August wurde mit der Montage der neuen Zink-Nickel-Trommelanlage begonnen.

Lösungen  aus einer Hand
Auf einer Grundfläche von 31 Metern Länge und sieben Metern Breite baute das Team von Schlötter eine zweireihige Trommelanlage mit zwei Querumsetzern und insgesamt 49 Einzelstationen. Die Anlage wurde für die Beschichtung mit alkalisch Zink-Nickel und zwei unterschiedlichen Passivierungen sowie zwei Versiegelungen konzipiert. Insgesamt stehen in der neuen Anlage zehn Stationen für die Zink-Nickel-Beschichtung zur Verfügung. Auch die eingesetzten Elektrolyte stammen von Schlötter: Die neue Trommelanlage arbeitet mit alkalischen Zink-Nickel Legierungsbädern des Typs SLOTOLOY ZN “Generation VX”, die mit den von Schlötter entwickelten manganhaltigen Spezialanoden VX 1 betrieben werden.

In der Anlage können sowohl Trommelware als auch Gestellware beschichtet werden. In den beiden Reihen stehen vier Umsetzer zur Verfügung, mit denen eine Taktzeit von etwa zwöf Minuten bzw. fünf Trommeln pro Stunde erzielt werden kann. Die Gleichrichter der Vorgängeranlage überstanden den Brand und konnten für die neue Anlage weiter verwendet werden; zur Kapazitätserweiterung wurden zusätzliche Gleichrichter beschafft.  Auch die Anlagensteuerung SLOTRONIC wurde von Schlötter programmiert und erlaubt eine Taktsteuerung oder den Betrieb im frei programmierbaren Modus.

Knapp ein Jahr nach dem schweren Brand ist die Knoblauch Galvanotechnik GmbH wieder in der Lage, ihr komplettes Beschichtungsportfolio anzubieten. Damit  verfügen die Nachfolger in der Unternehmensleitung, Petra und Manuel Knoblauch, und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen über eine solide Basis, um das Unternehmen fortzuführen und so das Lebenswerk von Siegfried Knoblauch zu erhalten.

Schlötter wins Innovation Award of Baden-Württemberg

Schlötter is among the winners of the Baden-Württemberg Innovation Award 2018. During the festive ceremony held in Stuttgart on November 28, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Minister for Economic Affairs in the federal state of Baden-Württemberg, presented the certificate and prize money to Schlötter.
Since 1985, the Innovation Award, which is named after the former Minister for Economic Affairs, Dr. Rudolf Eberle, is awarded to small and medium-sized enterprises  located in Baden-Württemberg for oustanding developments and applications of new technologies.

Schlötter applied for the Baden-Württemberg Innovation Award for the first time and was immediately successful with their alkaline zinc-nickel process, SLOTOLOY ZN “Generation VX”. With their VX technology, a resource-saving process for zinc-nickel plating, Schlötter managed to beat 94 competitors and was selected as one of the winners.

Uniting Ecology and Economy
Conventional zinc-nickel electrolytes are operated with insoluble nickel-plated steel anodes. “Generation VX” processes, however, are operated with newly developed manganese-containing anodes which were filed for patent in February 2017. Their great advantage:  Using MnO anodes helps to avoid an undesirable byproduct of  zinc-nickel deposition, namely the formation of cyanides at the anode. The VX technology is available for both rack (Zinc-Nickel SLOTOLOY ZN 80 VX) and barrel applications (Zinc-Nickel SLOTOLOY ZN 210 VX).

The new VX processes feature following benefits:

Efficient Use of Resources:
The overall consumption of chemicals is lower, due to a significantly reduced decomposition of organic additives and lower nickel concentrations required in the electrolyte. Operating the electrolyte requires less material which reduces costs. The overall energy consumption can be reduced up to 30% due to lower cooling efforts and by lowering the operating voltage.

Increased Productivity:
The current efficieny for plating barrel parts is increased by 5-10%, and for plating rack parts by 5-7%. At the same time, the deposition rate is higher by 5-20% through the higher current efficiency which increases the overall output of plating plants up to 30%.

Environment and Climate Protection:
Energy savings during the plating process, higher deposition rates and lower consumption of organic addivites do not only bring about productivity increases, but also help to reduce the amounts of cyanides and effluent generated per part and simplify effluent treatment.

Converting to the new technology is easy: users only have to exchange the anodes and the brightener. Capital expenditure is low: the new anodes roughly cost the same amount as regular nickel-plated steel anodes. With relatively simply measures, Schlötter succeeded in improving the sustainability of alkaline zinc-nickel plating, which also impressed the jurors of the Innovation Award.

Picture 2: (c) Tom Maurer, Stuttgart